Der Winter in München ist steht vor der Tür und es ist kalt draußen. Es ist Zeit, unseren Sport nach drinnen zu verlegen, zum Beispiel durch Schwimmen. Hierdurch können aber auch Beschwerden entstehen, z. B. die sog. Schwimmerschulter oder ein Schulterimpingement. Hier im Beitrag erfährst Du, was das ist und wie osteopathische Behandlungen hierbei helfen können.
Wenn Du wie ich in München Neuhausen oder Schwabing wohnst und auch ein Schwimmer bist, wirst Du höchstwahrscheinlich im Nordbad schwimmen, also vielleicht sehen wir uns dort. Wenn Du Fragen zur Verbesserung Deiner Schwimmtechnik hast oder Ratschläge zum Training brauchst, kannst Du Dich gerne an mich wenden. Vielleicht wissen es einige von euch nicht, aber ich war früher Leistungsschwimmerin in Südafrika und habe meine Provinz bei verschiedenen Schwimmwettkämpfen vertreten. Mein Hauptschwimmstil war Freistil und Schmetterling. Meine Hauptwettkämpfe bestanden aus Freistil: 50m, 100m, 200 m, 800m, 1,6 km (Freiwasser) und Schmetterling: 50m, 100m. Ich habe mit zwei olympischen Trainern und olympischen Schwimmern trainiert und viel von ihrem enormen Wissen über diesen wunderbaren Sport profitiert. Diesen Erfahrungsschatz möchte ich gerne weitergeben.
Schwimmen ist nicht nur eine beliebte Sportart, sondern auch eine großartige Möglichkeit, sich fit zu halten und den Körper zu stärken. Schwimmer sind jedoch auch besonderen körperlichen Belastungen ausgesetzt, die eine konsequente und disziplinierte Aufmerksamkeit beim Training erfordern, um Verletzungen zu verhindern. In diesem Blog werde ich mein Wissen über diese einzigartige Sportart mit Euch teilen und wie Osteopathie Dir als Schwimmer dabei helfen kann, Deine Leistung zu verbessern und schwimmspezifische Verletzungen vorzubeugen.
Häufige schwimmspezifische Beschwerden:
Schwimmerschulter - Swimmers Shoulder (bei Freistil)
Dies kann von einer Tendinopathie der Rotatorenmanschette über Muskelrisse bis hin zu Schleimbeutelentzündungen reichen. Sie wird in der Regel durch übermäßiges Training oder eine schlechte Technik verursacht und kann sich als Schmerzen im hinteren Teil der Schulter äußern. Sie kann zu einer eingeschränkten Beweglichkeit oder einer Laxität des Gelenks führen. Eis, entzündungshemmende Mittel, spezielle Reha-Übungen und ein sanfter Wiedereinstieg ins Training helfen.
Schwimmerknie - Swimmers Knee (bei Brustschwimmen)
Übermäßiges Brustschwimmen (Froschschenkelkick) kann zu einer Überlastung des MCL (mediales Seitenband) im Knie führen. Es kann sich durch die wiederholten Bewegungen und den Winkel des Knies während des Beinschlags (Adduktion und Außenrotation) entzünden oder gereizt werden. Variiere Deinen Schwimmstil, um dies zu vermeiden.
Kreuzschmerzen/Hohlkreuz (bei Schmetterling)
In bestimmten Schwimmlagen wird die Wölbung des unteren Rückens (Lordose) durch die vermehrte Streckung verstärkt, insbesondere beim Schmetterlingsschwimmen. Das bedeutet nicht, dass man Schmetterling nicht schwimmen sollte. Ein hohes Maß an Kraft und Kondition kann zum Schutz der Wirbelsäule aufgebaut werden. Die richtige Technik kann uns helfen, Beschwerden im unteren Rücken zu vermeiden.
Jetzt möchte ich auf die häufigste Folge verursacht durch schlechte Technik und Überlastung eingehen, nämlich das Schulterimpingement.
Beim Schwimmen werden viele sich wiederholende Überkopfbewegungen ausgeführt. Die Position, die die Schulter hier einnimmt, birgt das Risiko eines Impingements. Von Impingement spricht man, wenn sich die Weichteilstrukturen um die Schulter herum entzünden und zwischen den knöchernen Strukturen der Schulter eingeklemmt werden. Charakteristisch ist ein scharfes, zwickendes Gefühl, das in bestimmten Positionen auftritt, etwa wenn man den Arm über den Kopf hebt. Die Beschwerden können auch beim Schlafen auftreten. Es tritt häufig in der Erholungsphase sowohl beim Freistil- als auch beim Rückenschwimmen auf und veranlasst den Schwimmer, die Schulter ruckartig aus dieser Position zu entfernen. Für Schwimmer, bei denen dies schon einmal vorgekommen ist, gibt es speziell abgestimmte Maßnahmen zur Verbesserung der Schwimmtechnik, mit denen sich dies minimieren lässt. Zum Beispiel sollte man beim Freistilschwimmen die Mittellinie nicht kreuzen, wenn die Hand ins Wasser kommt. In der Erholungsphase kann es sein, dass der Schwimmer den Ellbogen nicht so hoch wie sonst anhebt und stattdessen den Arm in der Erholungs- und Eintauchphase der Hand sehr weit ausstreckt.
Der Aufbau der Schulter macht sie zu einem von Natur aus instabilen Gelenk, das die Muskeln zur Unterstützung seiner dynamischen Stabilität benötigt. Mit der Zeit können diese Muskeln beim Schwimmen ermüden, was ihre Fähigkeit, für Stabilität zu sorgen, beeinträchtigen kann. Dies kann dazu führen, dass sich die Schulter in einer verletzungsanfälligen Position befindet, in der sie eher zu Schmerzen oder Verletzungen neigt. Leider sind Schwimmerinnen anfälliger für diese Art von Verletzungen, da ihre Arme im Durchschnitt kürzer sind und sie mehr Züge über eine bestimmte Distanz ausführen müssen. Beim Schwimmen werden besonders viele Muskeln beansprucht, die für die Innenrotation und Adduktion der Schulter zuständig sind. Die Muskeln, die diese Bewegungen hauptsächlich ausführen, sind der Latissimus Dorsi und der Pectoralis-Muskel. Aufgrund dieser vermehrten Beanspruchung können sich die Schulterposition und die Gesamtstabilität des Gelenks verändern.
Schwimmer haben bedingt durch das Training eine sehr bewegliche Schulter. Das Problem, das sich daraus ergeben kann, ist, dass Schwimmer eine geringere Schulterstabilität haben und dies durch den vermehrten Einsatz ihrer Muskeln kompensieren, um die Stabilität zu erhöhen. In Kombination mit einer nachlassenden Fähigkeit der Muskeln, diese Stabilität zu gewährleisten, weil die Muskeln ermüdet und überbeansprucht sind, kann dies zu Verletzungen führen.
Vorteile für Schwimmer durch Osteopathie:
Ein Besuch bei einem Osteopathen mit Schwerpunkt Schwimmen kann Dein Wissen über Deine physiologisch korrekte Haltung verbessern und Dich über Deine eigenen Haltungsschwächen und Gewohnheiten aufklären, damit Du Deine Schwimmform, Deinen Bewegungsfluss und Deine Beweglichkeit im Wasser optimieren kannst.
Im Fokus der osteopathischen Behandlung stehen die Schulterrotation, Beugung und Streckung von Hüfte, Knie und Sprunggelenk sowie die Rotation und Streckung der Wirbelsäule, da diese fürs Schwimmen besonders wichtig sind.
Dein Osteopath kann sich darauf konzentrieren, Deinen Bewegungsspielraum in diesen Bereichen zu vergrößern. Schwimmen ist hervorragend geeignet, um die Mobilität und Flexibilität zu verbessern und den Bewegungsradius der Gelenke zu vergrößern. Das Wasser bietet einen sanften Widerstand, der die Gelenke und Muskeln weiter stärkt.
Ich hoffe Dir hat der Beitrag "Schwimmerschulter & Schulterimpingement - osteopathische Behandlung in München" gefallen und Du konntest etwas Neues lernen! Solltest Du Fragen haben, melde Dich gerne bei Mel!
Um mehr darüber zu erfahren, wie Mel Dich beim Schwimmen unterstützen kann, buche einen Termin: https://www.doctolib.de/osteopath/muenchen/melanie-kirsten.
Vielen Dank fürs Lesen!
Deine Mel
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