Osteopathie bei Schwindel - Ganzheitliche Hilfe bei Gleichgewichtsstörungen
- Mona Langer
- 19. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen
Schwindel zählt zu den häufigsten Beschwerden in der ärztlichen Praxis - und gleichzeitig zu den diffusesten. Betroffene empfinden Drehschwindel, Unsicherheit beim Gehen oder ein Schwanken des gesamten Umfelds. In vielen Fällen lässt sich keine eindeutige organische Ursache finden. Genau hier setzt die Osteopathie an: als ganzheitlicher Ansatz, um funktionelle Störungen aufzuspüren und das Gleichgewichtssystem zu regulieren.
Was ist Schwindel überhaupt?
Schwindel ist kein Krankheitsbild, sondern ein Symptom - ausgelöst durch eine gestörte Verarbeitung von Gleichgewichtsinformationen. Diese stammen aus dem:
Innenohr (Vestibularapparat)
visuellen System (Augen)
Propriozeption (Tiefensensibilität)
zentralen Nervensystem (Hirn und Hirnnerven)
Je nach Ursache wird zwischen verschiedenen Formen von Schwindel unterschieden:
Lagerungsschwindel
Drehschwindel
Schwankschwindel
unspezifischer Schwindel
Häufige Ursachen für Schwindel
Die Auslöser sind vielseitig und reichen von orthopädischen bis zu neurologischen oder psychosomatischen Faktoren. Mögliche Ursachen:
Funktionsstörungen der Halswirbelsäule (z. B. durch Verspannungen oder Schleudertrauma)
Störungen im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs (z. B. Morbus Menière, BPLS)
Stress, Angst und emotionale Belastungen (somatoformer Schwindel)
Durchblutungsstörungen im Gehirn
neurologische Erkrankungen wie Migräne oder Multiple Sklerose
Wie hilft Osteopathie bei Schwindel?
Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, mögliche Blockaden, Spannungen oder Bewegungseinschränkungen im Körper zu lösen, die das Gleichgewicht negativ beeinflussen. Dabei werden folgende Bereiche besonders berücksichtigt:
Strukturelle und funktionelle Ursachen:
Fehlstellungen und Mobilitätsverluste der Halswirbelsäule
Dysfunktionen im craniosacralen System, die den Hirndruck oder Hirnnerven beeinflussen
Einschränkungen im Zwerchfell oder Brustkorb, die Atmung und Kreislauf beeinträchtigen
Verklebungen im faszialen System, die die nervale Reizverarbeitung stören
Therapeutische Ansätze:
Manuelle Mobilisation der HWS: bei zervikogenem Schwindel
Craniosacrale Techniken: zur Regulation des vegetativen Nervensystems
Vagusnervbehandlung: Einfluss auf Herzfrequenz, Atmung und Gleichgewicht
Myofasziale Techniken: Spannungsregulation in Muskeln und Bindegewebe
Was sagt die Wissenschaft zur Osteopathie bei Schwindel?
Die wissenschaftliche Forschung zur Osteopathie bei Schwindel befindet sich im Aufbau, zeigt jedoch bereits vielversprechende Ergebnisse:
Eine randomisierte Studie von Reid et al. (2014) zeigte signifikante Verbesserungen bei zervikogenem Schwindel durch manuelle Therapie.
Craniosacrale Ansätze wurden in Fallstudien mit verminderter Schwindelintensität und besserer Lebensqualität assoziiert.
Die Faszienforschung (z. B. Schleip, 2021) betont die Bedeutung des Bindegewebes für die Körperwahrnehmung und das Gleichgewicht.
Für wen ist Osteopathie bei Schwindel geeignet?
Osteopathie bietet sich besonders an bei:
Schwindel unklarer oder funktioneller Ursache
chronischen Verspannungen der Nackenmuskulatur
Gleichgewichtsstörungen nach Trauma oder Operation
psychosomatisch bedingtem Schwindel (z. B. bei Dauerstress)
⚠️ Wichtig:
Eine osteopathische Behandlung ersetzt keine schulmedizinische Diagnostik. Bei plötzlich auftretendem, starkem oder anhaltendem Schwindel ist eine ärztliche Abklärung unverzichtbar.
Fazit: Sanfte Unterstützung für das Gleichgewicht
Osteopathie bei Schwindel ist ein schonender Weg, den Körper ins Gleichgewicht zu bringen - sowohl auf struktureller als auch auf nervaler Ebene. Durch die ganzheitliche Betrachtung können Ursachen erkannt und gezielt behandelt werden. Viele Patientinnen berichten von einer spürbaren Verbesserung ihrer Symptome, insbesondere bei funktionellen Schwindelzuständen.
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