Schreibabys…
Schreien plötzlich ohne erkennbaren Grund
Liegen hochrot, überstreckt und hyperton (mit zu viel Muskelspannung) im Bett
Lassen sich trotz intensiver Versuche nicht beruhigen
Schreien bevorzugt in den Abendstunden
Beginn um den 7. bis 10. Lebenstag
Maximum um die 6. Lebenswoche
Wann spricht man von einem Schreibaby?
Der amerikanische Kinderarzt Morris Wessel stellte die folgende sogenannte
Dreierregel zur Schreidauer auf, um den Unterschied zwischen normalem Weinen
und einem Schreibaby zu demonstrieren.
Exzessives Schreien liegt vor bei:
mind. 3 Stunden am Tag
mind. 3 Tagen die Woche
mind. 3 Wochen lang
Ursachen exzessiven Schreiens sind multifaktoriell und damit vielschichtig und in
wenig Fälle organisch bedingt.
Nicht jedes schreiende Baby ist ein Schreibaby. Es gibt auch normale Gründe für
normales Schreien:
Hunger?
Müdigkeit?
Schmerzen?
Langweile oder Interaktionshunger?
Lärm oder zu viele Reize?
Kälte, Hitze, Nässe?
Ursachen exzessiven Schreiens sind:
Unreife der neuromotorischen Regulation
psychosoziale oder familiären Belastungen
Fehlstellungen der Halswirbelsäule, KISS-Syndrom
unspezifischen Regulationsstörungen
Blähungen, Dreimonatskoliken
- Neuer Blog darüber folgt bald – Stay tuned!-
Bei Persistenz über 3-6 Monaten hinaus muss mit Problemen im weiteren
Verlauf gerechnet werden. Die Schreiproblematik ist nicht förderlich für die Mutter-Kind-Bindung und stellt eine enorme Belastung für die Eltern da.
In der Regel ebbt das massive Schreien aber in den ersten Lebensmonaten von selbst ab.
Häufig werden von den Eltern organische Ursache für das exzessive Schreien der
Säugling vermutet, tatsächlich betrifft es aber maximal 5 % der Säuglinge mit vermehrten Schreien.
Mögliche organische Ursachen für vermehrtes Schreien sind:
Meteorismus (Blähungen) und Durchfälle z.B. im Rahmen einer Kuhmilchintoleranz
Rezidivierendes Spucken, Husten oder Schmerzen aufgrund einer Ösophagitis (Speiseröhrenentzündung) bei gastroösophagealem Reflux (Mageninhalt fließt in die Speiseröhre zurück)
Leistenhernien bei passagerer Inkarzeration (Leistenbrüche mit Einklemmung von Darmabschnitten)
Ausgeprägte Symmetriestörung, häufig verbunden mit einseitigen Trinkschwierigkeiten
Schreibabys haben oft weitere Probleme:
76% zusätzlich Schlafprobleme
33% zusätzlich Fütterungsprobleme
23% haben Schlaf- und Fütterungsprobleme zusammen
Diagnose und Behandlung
Um organische Ursachen für vermehrtes Schreien auszuschließen zu können, sollte
eine gründliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung sowie zusätzliche
Untersuchungen wie Labor und Ultraschall durchgeführt werden.
Dies kannst Du beim Kinderarzt oder in einer Schreiambulanz (eine Beratung dort wird leider in der Regel von den Krankenkassen nicht erstattet) abgeklärten lassen.
Begleitend dazu kann die Osteopathie eine große Hilfe sein, um potentielle Faktoren,
die zum Weinen beitragen können zu lindern. Zu diesen Faktoren zählen beispielsweise jegliche Halswirbelsäulen Blockaden, muskuläre Verspannungen oder Blähungen im Bauchraum.
Das goldene R-Repertoire für die Eltern:
Ruhe bewahren und ausstrahlen
Regeln einhalten
Rituale einführen (z.B. als Einschlafhilfe)
Rhythmus in den Tagesablauf bringen (Essen, Spaziergänge)
Ressourcen schaffen (Partner, Großeltern)
Nicht nur das Baby steht im Vordergrund, sondern auch die Eltern. Wenn Du als Mama
oder Papa überfordert bist, unter Schlafmangel, einer Wochenbettdepression o. ä. leidest, dann solltet Ihr euch Ruhe und Auszeiten gönnen. Vielleicht ist es möglich, dass die Großeltern, Familienmitglieder oder Freunde einen Tag in der Woche das Neugeborene betreuen, damit Ihr wieder ausgeglichener seid und eine beruhigende Wirkung auf Euer Baby haben könnt.
Natürlich kann auch eine osteopathische Untersuchung und Behandlung eurem Baby helfen. Um mehr darüber zu erfahren, wie Mel Dich und Dein Baby, während der
Neugeborenenzeit begleiten und unterstützen kann, buche einen Termin zum
Check-Up unter:
https://www.doctolib.de/osteopath/muenchen/melanie-kirsten.
Um den Lesefluss zu erleichtern, wurde auf die gleichzeitige Verwendung der
Sprachformen männlich, weiblich (m/w) verzichtet. Sämtliche Personen- und
Berufsbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
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